Über die Gibb River ins Northern Territory

Im Karijini National Park haben wir 3 Nächte verbracht, dieser Park gehört zu den schönsten Orten, die ich bisher in Australien gesehen habe und vermutlich sehen werde. Teilweise waren die Trails gar nicht so einfach zu bewältigen, viel Klettern, aber man wurde immer mit einer grandiosen Aussicht belohnt oder mit einem schönen Pool zum Abkühlen. Vor allem der Spider Walk war nicht ohne, man musste breitbeinig zwischen zwei Felswänden entlang klettern.




Auf einem Off-road Abschnitt ist dann noch das Auto der Franzosen liegen geblieben, natürlich in der Mittagshitze. Im Karijini haben wir uns nämlich alle wieder getroffen, also quasi mein alter und mein neuer Konvoi. Lena hat dann allerdings aufgrund von Differenzen bezüglich des Zeitplans endgültig zu Alex, Anki und mir ins Auto gewechselt, mit einem letzten Übernachtungsstopp auf einem freien Campingplatz bei Port Hedland ging es dann nämlich nach Broome. Dort wollten Lena und ich eine neue Mitfahrgelegenheit finden für die Gibb River Road (eine ca. 650km Länge OffRoad Strecke zwischen Broome und Kununurra). 

Die erste Nacht in Broome haben wir noch mit den anderen auf einem Campingplatz verbracht und haben dann in ein Hostel eingecheckt, Kimberly's Travellers Lodge.


Bei Facebook wurden wir auch relativ schnell fündig, Johannes und Lisa aus Deutschland würden uns ab Broome mitnehmen, nur wann genau es losgehen sollte, stand noch nicht ganz fest.
Die Zeit in Broome haben wir mit ein wenig Entspannen am Hostelpool gut überbrücken können. Außerdem haben wir einen Kamelritt während des Sonnenuntergangs am Cable Beach gemacht,




 am Gantheaume Point nach Dinosaurier Fußspuren Ausschau gehalten,


lecker gekocht oder Pizza bestellt und abends unterhaltsame Gespräche mit anderen Reisenden gehabt.

Am 7. September ging es dann endlich nach ein wenig Hin und Her los Richtung Gibb River Road. Unser erster Stopp war allerdings Cape Leveque - zwar auch nur OffRoad zu erreichen, aber noch nicht Teil besagter Gibb. Das von Aborigines "geführte" Kooljaman Gebiet kostet Eintritt, für ein paar Dollar mehr konnten wir dort aber auch den Campingplatz nutzen. Der Sonnenuntergang war hier besonders schön und der Sternenhimmel der Hammer. 


Am nächsten Tag sind wir fast ausschließlich gefahren und haben in der Nähe von Derby wild gecampt, dort mussten wir erstmal die Kühe verscheuchen, bevor wir das Zelt aufstellen konnten. Am folgenden Tag haben wir uns die Geikie Gorge angeschaut, dann ging es weiter Richtung Tunnel Creek und Windjana Gorge, wo wir das erste Mal Krokodile gesehen haben - allerdings die "kleine" Variante, das Freshwater Crocodile.



Weiter ging es mit der Bell Gorge,



der Galvins Gorge 


und der Manning Gorge - letztere fand ich besonders schön und in der Bell Gorge gab es einen nicht allzu kleinen Wasserfall, auch ein gutes Fotomotiv(siehe oben). 

Am 13. September sind wir Richtung Mitchell Falls aufgebrochen, eine fünfstündige Fahrt auf einer ziemlich beschissenen Straße. Kaum angekommen haben uns andere Reisende erzählt, dass wegen der Buschfeuer alle am nächsten Morgen um 10 Uhr gemeinsam mit dem Ranger in einem Konvoi den Nationalpark wieder verlassen müssen oder noch mindestens eine weitere Nacht bleiben müssen. Da wir diese Zeit nicht hatten, mussten wir die gut 9km Return Wanderung zu den Wasserfällen am nächsten Morgen um 6 Uhr starten, das war nicht ganz unanstrengend, aber auf jeden Fall eine sehr beeindruckende Kulisse. 


Während der gesamten Zeit auf der Gibb hatten wir kein Internet, nicht einmal Notrufsignal, was schon eher ungewohnt war, aber am Ende eine sehr gute Erfahrung. Das erste Mal wieder Kontakt zur Außenwelt konnte ich an der Home Valley Station in der Nähe von El Questro aufnehmen, wo ich mir auch erst mal eine Riesen Portion Pommes geholt habe... Zivilisation!!!


An der El Questro Station haben wir dann eine weitere Lisa getroffen. Sie ist eine Freundin von Tine, die Teil des Konvois zwischen Exmouth und Broome war und uns den Kontakt gegeben hat, denn Lisa hat für längere Zeit in Kununurra gearbeitet und wollte dann weiter nach Darwin, Alice Springs und Cairns, genauso wie Lena und ich. In El Questro haben wir dann also das Auto gewechselt. Den Tag haben wir dort nur noch unser Zelt aufgestellt und uns am nächsten Tag die Zebedee Springs, die El Questro Gorge und die Emma Gorge angeschaut. Jetzt waren wir also nur noch mit 3 Mädels unterwegs.



Am 17. September haben wir dann den Versuch unternommen, den Purnululu National Park zu besuchen. Man könnte sagen - Wir sind kläglich gescheitert. Die Straße dorthin sind knappe 60 km gequirlte Scheiße - ernsthaft, die ganze Gibb River Road war nicht so schlecht. Auf halber Strecke haben wir ein merkwürdiges Geräusch gehört und angehalten. Das Roof Rack war bereits ca einen halben Meter nach vorne verrutscht und wir hatten die Metallhalterung vorne schon fast in der Windschutzscheibe. Haben dann in der prallen Sonne versucht, das Teil irgendwie wieder zurück in die Verankerung zu wuchten und waren auch fast erfolgreich, nur die letzte Ecke wollte nicht so Recht. Dann sind 2 Holländer angehalten und haben uns geholfen. Wir sind dann umgedreht weil wir keine Lust hatten, dass das Auto uns komplett zu Bruch geht auf dieser sogenannten Straße. Keine 5km weiter hat es wieder geknackt - Roof Rack erneut aus der Verankerung gelöst. Diesmal haben 3 Franzosen angehalten, die einen vernünftigen Werkzeugkoffer dabei hatten und das Teil einmal komplett ab- und wieder angeschraubt haben. Hat dann auch wieder gehalten.

Trotz der knapp 500km, die wir den Tag umsonst gefahren sind, hatte der Tag doch noch eines meiner bisherigen Australien Highlights parat, denn nach der Panne beim Purnululu sind wir einfach bis Kununurra durchgefahren und haben am selben Tag noch das Kangaroo Wildlife Haven Sanctuary besucht. Das ist eine Auffangstation für verletzte oder verwaiste Kängurus, Wallaroos, Wallabies und viele weitere Tiere wie Emus, Papageien und Hunde. Mandy führt das ganze privat, muss nebenbei noch in einem "normalen" Job arbeiten um das ganze Futter für die zahlreichen Tiere zu finanzieren. Trotzdem bietet sie die einstündigen Führungen inklusive Fütterung aller möglichen Tiere für läppische 10 Dollar an - man darf natürlich auch mehr spenden. Ich war einfach im siebten Himmel... Cuteness overload!!! 





Die Nacht haben wir auf einem Campingplatz in Kununurra verbracht und am nächsten Morgen wollten wir mit dem Auto einmal zum Mechaniker, weil die ganze Zeit eine Lampe geleuchtet hat, die eigentlich nicht leuchten sollte. Das stellte sich aber als nicht so einfach heraus, bei jedem Mechaniker wurden wir wieder weggeschickt, entweder keine Zeit oder keine Ahnung, das war wirklich frustrierend. Lisa wollte mit dem Auto so nicht weiter fahren, ohne zu wissen, wo das Problem liegt, verständlicherweise. 

Da Lena und ich aber am 4. Oktober in Cairns sein mussten und nicht lange abwarten konnten, haben wir uns spontan noch ein Greyhound Bus Ticket für denselben Abend gebucht, um über Nacht nach Darwin zu kommen. Außerdem haben wir online dann einen Mietwagen gebucht für 15 Tage ab Darwin bis nach Cairns.
Mit dem Greyhound klappte alles bestens, WLAN, Steckdosen, gut klimatisiert und wir konnten sogar gar nicht so übel schlafen. In Darwin haben wir noch dem Visitor Center einen Besuch abgestattet und dann direkt den Mietwagen abgeholt - beste Farbe ever!!!



Der nächste Abschnitt  - Lena und Lena auf Roadtrip oder wie man in 2 Wochen knapp 7,000km macht - folgt bald.

Bis dann,
Lena

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