Bondi, Blue Mountains und Bye

Der Freitag hatte mich so dermaßen zerstört, dass ich Samstag richtig schön ausgeschlafen habe, so bis mittags. Vielleicht spielt da doch ein wenig Jetlag mit rein.
Als ich dann so um 13 Uhr durch war mit frühstücken, habe ich mich auf den Weg zum Bondi Beach im Osten von Sydney gemacht. Mit Bus und Bahn dauerte das eine gute halbe Stunde plus Anstehen für den Bus - jeder will nach Bondi.
Ich will nicht sagen, dass ich enttäuscht war von dem Strand..es ist halt ein langer weißer Sandstrand. Es gibt aber nicht mal Palmen direkt am Strand. Viele Leute, die dort unterwegs sind, sind einfach zu cool für diese Welt und wie mir der Ire (lebt seit 10 Jahren in Australien) von meinem Zimmer erzählt hat: Wenn das Essen, was sie Dir dort servieren, scheiße ist, dann ist es nicht einfach scheiße - it's Bondi. Deshalb darf es so sein. Es war ein schöner Ort um das Meer rauschen zu hören und mal keine Hochhäuser zu sehen, viel mehr war es für mich allerdings nicht. Punkt. Der Cappuccino und die Zimtrolle im Café Gertrude & Alice waren lecker und dort konnte ich mich zwischen Massen an Büchern entspannt aufwärmen gegen Ende des Nachmittags.


In der Nacht zu Sonntag habe ich bis ca. 2:30 Uhr gar keinen Schlaf gefunden, der Bass im Scary Canary schien ein neues Level erreicht zu haben. Macht ja nix, musste ja erst um 6 Uhr aufstehen - es ging in die Blue Mountains. Ich war zuvor über Facebook mit einer Dänin in Kontakt getreten und wir hatten uns geeinigt, die Bahn um kurz vor 8 von der central Station Richtung Katoomba zu nehmen. Sonntags kosten Bahnfahrten in Sydney nämlich maximal AUD 2,70! Im Zug haben wir dann direkt eine weitere Deutsche und eine Chinesin kennengelernt, denen wir uns angeschlossen haben, denn wir hatten keinen direkten Schlachtplan für diesen Nationalpark. Erster Stopp war dann nach knapp 2 Stunden Wentworth Falls. Da sind wir dem Charles Darwin Walk gefolgt, ca 2 km, bis wir das erste Mal eine atemberaubende Aussicht hatten. Uns ist allen die Sprache weggeblieben..das Tal, diese Weite, der Wasserfall, der tatsächlich blaue Dunst über den Bäumen, einfach unbeschreiblich schön. Wir sind dann noch dem Rocket Point Walk gefolgt und schließlich den Charles Darwin Track zurück und zur Bahnstation.

Nächster Stopp Katoomba. Direkt am Bahnhof haben wir dann das fünfte Mitglied unserer Truppe aufgelesen, eine etwas hyperaktive Engländerin, die zufällig im gleich Hostel residiert wie ich. Das Ziel war dann der Echo Point Lookout, von wo aus man einen großartigen Blick auf die Felsformation der Three Sisters hat, Bild unten.

Dann sind wir einfach immer der Nase nach irgendwelchen Pfaden am Gebirgsrand gefolgt, eine Wahnsinns-Aussicht hat die nächste gejagt. Die Katoomba Falls waren leider nicht mehr als ein Rinnsal, die letzten Wochen/Monate scheinen in New South Wales eher trocken gewesen zu sein.



Abends habe ich dann noch die Engländerin mit meinen restlichen Nudeln durchgefüttert und meinen ganzen Kram sortiert, Check Out 10 Uhr nächster Morgen.

Dieser Montag war ein richtiger von dieser Sorte - Dreckswetter. Eher so, wie man es von Hamburg gewohnt ist, kalt windiges Nieselwetter. Deshalb habe ich mich gegen die Fähre nach Manly entschieden und habe stattdessen das Australian Museum besucht. Guten drei Stunden konnte ich mich dort aufhalten. Eine Ausstellung heißt "Surviving Australia" - bin jetzt also bestens vorbereitet!


Um 20 Uhr ging dann mein Flug nach Perth. Erst wollte ich versuchen, meine bummeligen 10 Kilo Gepäck bei Jetstar als 7 KG Handgepäck durchzuschleusen. Hatte dann aber doch ein ungutes Gefühl und habe 3 Stunden vor Abflug noch Aufgabegepäck gebucht und das zurecht - am Gate wurde alles gewogen und ein riesiger Wagen Trolleys von Passagieren weggekarrt und in den Gepäckraum verfrachtet, natürlich jeweils für AUD 60 Gebühr. Braves Bauchgefühl.

Mit Netflix waren die 5 Stunden Flug schnell rum, doch dank einer Stunde Verspätung ging am Flughafen kein öffentlicher Bus mehr nach Perth. Also bin ich ein bisschen am Uber Stand hin und her und habe Leute gefragt, wo sie so hin müssen, in der Hoffnung, dass ich mich irgendwo anschließen kann. Habe dann schließlich bei einer Österreicherin Glück gehabt und war dann für knapp AUD 20 statt 40 für ein eigenes Taxi um kurz vor 2 im Hostel.
Wurde direkt von einer Deutschen begrüßt, die im Hostel arbeitet im Austausch für freie Übernachtungen. Und yeeeees, wieder ein "Unten"-Bett!!!

Ich wohne hier jetzt im Shiralee Hostel, es ist familiengeführt relativ überschaubar und definitiv kein Party Hostel - zum Glück, hatte davon nach Sydney echt die Schnauze gestrichen voll. Teile mir das Viererzimmer momentan nur mit einer Deutschen, super entspannt. Die Atmosphäre ist hier sehr entspannt, man hat das Gefühl, in das Wohnzimmer von Verwandten zu kommen, der Hostel "Vater" Charlie verhält sich auch sehr fürsorglich. Ich konnte mir heute direkt gratis ein Fahrrad inklusive Helm und Schloss leihen, ohne Pfand oder Ähnliches, hier läuft sehr viel auf Vertrauensbasis.

Habe heute den Elizabeth Quay erkundet und auf Hinweis von Charlie bin ich zu Heirisson Island geradelt, da sollte es Kängurus geben. So wirklich dran geglaubt, eins zu sehen, habe ich ja nicht, denn das Areal ist relativ groß, wenn auch eingezäunt. Aber auf einmal saßen zwei Kängurus direkt auf dem Weg und haben mich angeschaut... Wahnsinn!! Gerade mal eine Woche in Australien und schon meine ersten Kängurus, und nicht mal im Zoo :) Nach einer ausgiebigen Selfie Session bin ich dann pünktlich zum Sonnenuntergang zurück zum Hostel geradelt. Um 20 Uhr gab es dann gratis frisch zubereitete Fajitas, echt lecker. Ich mag das Hostel.

Bis dann,

Lena :)

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