Meine All-Day-Walking-Tour



Mein Tag fing schon mit Laufen an. Statt in meinem Ensuite Bad musste ich mich in den Gemeinschaftsduschen fertig machen, da die drei Thais in meinem Zimmer über eine Stunde alles blockiert haben, konsequent, ohne Pause, inklusive Anstehen vor der Badtür. Dafür haben sie gestern meine gewaschene Wäsche im ganzen Zimmer verteilt aufgehangen vorgefunden - denke wir sind dann jetzt quitt.
Dann musste ich direkt zwei Mal zum Supermarkt laufen, da ich beim ersten Mal die Eier vergessen hatte. Nach einem echt leckeren Omelett mit Champignons, Instant Cappuccino und etwas Orangensaft (fragt nicht, was diese 600ml gekostet haben) sowie 10 Minuten Englisch-Trainingsopfer-Dasein für einen Franzosen (ich weiß, das ist fies, sein Englisch ist eigentlich nicht so schlecht, der Akzent ist und bleibt aber trotzdem göttlich) bin ich dann zur Free Walking Tour aufgebrochen, Start 10:30 Uhr. Treffpunkt sollte direkt am Rathaus von Sydney sein, welches - wie ich dann gemerkt habe - direkt vor der Hosteltür ist. Die Gruppe wurde direkt geteilt, bin bei Ross gelandet, Mitgründer der I am free Tours in 2009, in Sydney aufgewachsen und Architektur studiert (oder irgendwas in die Richtung, er wird das hier wohl kaum kontrollieren). In meiner Gruppe waren auch die beiden Nudel-Deutschen vom Vorabend und der Frühstücks-Franzose.
Gleich bei dem ersten Stück Weg wurde ich von einem penetrant schmatzenden Nüsse-kauenden Amerikaner angesprochen und dachte mir erst so, puuh, was ist er denn für einer. Calvin, 22, aus Arizona, stellte sich dann aber als ein ganz Netter heraus. Einen ganzen Tag verbringt er in Sydney/Australien, auf der Durchreise nach Auckland zu seiner Schwester. Ist dann doch ganz schön, sich zwischendurch mal austauschen zu können und nicht immer nur Selfies machen zu müssen.
Die Tour ging insgesamt knapp drei Stunden, es war sehr interessant, anschaulich erzählt, genau die richtige Mischung aus Stadtgeschichte, witzigen Anekdoten, Reisetipps und vielem mehr. Finanzieren tut sich das Ganze dann über das Trinkgeld am Ende der Tour - Jeder gibt das, was er kann oder was er denkt, was die Tour wert war.
Geendet sind wir beim Viertel The Rocks und ich habe anschließend noch das The Rocks Discovery Museum besucht, ein kleines Museum über die Geschichte des Viertels, Eintritt frei, Spende erwünscht, sehr interessant, viele kleine Filme und interaktive Elemente. Dann bin ich noch ein wenig durch das Viertel spaziert zu einem Food Market, hatte einen kleinen Snack. Auf dem Weg dahin habe ich auf einmal eine Trompete spielen gehört und kurz danach bemerkt, dass ich mitten in einem bayrischen Biergarten bin, inklusive zwei Musikern in Trachten... Na dann.
Danach ging es zurück zum Hostel für eine Pause, Wundversorgung an meinen Füßen und kurzes Telefonat mit Jani. Um 18 Uhr war ich dann am Cadman's Cottage, dem ältesten Gebäude in Sydney, wieder im Viertel The Rocks. Ab hier startete die nächste Walking Tour, selber Anbieter, selber Guide, allerdings "nur" 1,5 Stunden. Viele Aussichtspunkte waren besonders eindrucksvoll, da es ja ab ca 17:30 hier schon dunkel ist im Winter.
Nach der Tour war ich dann noch ein Stündchen mit Calvin, der auch wieder am Start war, auf einen Cidre (9,50 Dollar für eine 0,33 Liter Flasche!!!!?!?!!) und ein Stück Känguru-Pizza im Australian Hotel. Dann bin ich zurück in mein Hostel eher schon gehumpelt als gegangen... Morgen werde ich mal einen Gang runterfahren denke ich, meinen Füßen zuliebe.
Gestern Abend habe ich noch den Flug nach Perth gebucht, Montagabend geht's los, das Base Hostel hier habe ich um zwei Nächte verlängert. Bis auf die Geräuschkulisse (gerade sitze ich nahe der Rezeption und werde zugedröhnt von der Hostel Musik und der Musik im Scary Canary Bar/Club whatever diiiirekt nebenan, es gibt sogar einen direkten Durchgang vom Hostel..) und die Vibration des gesamten Zimmers dank Scary Canary gefällt mir das Hostel sehr gut, man lernt schnell viele Leute kennen, wenn man will und das Bett ist äußerst bequem.
Morgen werden ich mich wohl Richtung Bondi Beach aufmachen, falls ich mich noch bewegen kann. Wie sagt der liebe Trainer immer - wenn die Beine nicht mehr können, fällt man auf den Arsch, alles andere ist rein psychisch, nicht physisch.......Jo.
Bis dann
Lena :)

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